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Visuelle Darstellung des Übergangs von traditioneller Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu generativer Engine Optimization (GEO) mit KI-Technologie
April Bortz04.09.25 12:593 min read

KI statt Google: So verschiebt sich der Traffic

Warum sich die Art zu suchen so stark wandelt

Jahrelang war Google die unangefochtene erste Anlaufstelle für jede Art von Recherche. Doch das verändert sich rasant. Mit dem Aufstieg von KI-gestützten Tools wie ChatGPT, Perplexity oder Microsoft Copilot erwarten Nutzer*innen nicht mehr bloß eine Liste von Links, sondern direkte Antworten.

Diese Systeme liefern kompakte, verständliche Ergebnisse, kombinieren verschiedene Quellen und sparen dadurch Zeit. Genau dieser Vorteil macht sie für viele Menschen zur attraktiveren Alternative gegenüber klassischen Suchmaschinen.

Nutzer*innen erwarten schnellere, präzisere Antworten

Die HigherVisibility-Studie zeigt, dass fast die Hälfte der Befragten ihr Suchverhalten bewusst geändert hat. Ausschlaggebend dafür sind der Wunsch nach sofortigen, präzisen Informationen und die zunehmende Frustration über irrelevante Treffer oder zu viele Werbeanzeigen bei Google.

Studienergebnisse im Überblick: Google verliert, KI gewinnt

Die Untersuchung unter 1.500 Internetnutzer*innen verdeutlicht den Wandel besonders deutlich.

Google verliert an Boden: Innerhalb von sechs Monaten sank der Anteil allgemeiner Informationssuchen von 73 % auf 66,9 %. Ein Rückgang von mehr als sechs Prozentpunkten klingt zunächst gering, bedeutet aber in absoluten Zahlen Milliarden weniger Suchanfragen.

Gleichzeitig steigen die Nutzungszahlen von KI rasant. Die tägliche Verwendung von ChatGPT hat sich nahezu verdreifacht – von 4,1 % auf 12,5 %. Immer mehr Menschen beginnen ihre Recherche inzwischen direkt in einem KI-Tool, ohne den Umweg über Google.

Auch das Suchverhalten insgesamt wird vielfältiger. Laut Studie wechseln inzwischen 34,8 % der Befragten regelmäßig zwischen verschiedenen Plattformen wie Google, KI-Tools oder Social Media. Besonders bemerkenswert: Selbst bei lokalen Suchanfragen, etwa nach Restaurants oder Ärzten, hat sich die Nutzung von KI in kurzer Zeit von 5 % auf über 10 % verdoppelt.

Zentrale Zahlen & Fakten aus der Umfrage

  • Google: –6 % in 6 Monaten
  • ChatGPT-Nutzung: +8,4 % (täglich fast verdreifacht)
  • Plattformwechsel: +7 %
  • Lokale KI-Suchen: von 5 % auf 10 %
  • „Nie-KI-Nutzer“: Rückgang von 28,5 % auf 16,3 %

Die Grafik zeigt, wie sich Suchanfragen von traditionellen Google-Ergebnissen hin zu direkten Antworten durch KI-Chatbots verschieben.

Von SEO zu GEO – was Generative Engine Optimization bedeutet

Die Studienergebnisse zeigen deutlich: Klassisches SEO allein reicht künftig nicht mehr aus. Mit Generative Engine Optimization (GEO) entsteht eine neue Disziplin, die Inhalte so aufbereitet, dass sie von KI-Systemen wie ChatGPT, Perplexity oder Googles Search Generative Experience verstanden und in Antworten eingebaut werden können.

Während SEO darauf abzielt, in den Ergebnislisten von Google sichtbar zu sein, geht es bei GEO um die Präsenz in generierten Antworten. Dafür spielen Struktur, Datenqualität und präzise Formulierungen eine größere Rolle als Keywords oder Backlinks. Unternehmen, die GEO ignorieren, riskieren, in Zukunft schlicht nicht mehr gefunden zu werden – selbst dann, wenn sie bei Google noch gute Rankings haben.

Auswirkungen für Unternehmen und Content-Ersteller

Die Folgen des beschriebenen Wandels sind weitreichend. Zunächst bedeutet er weniger organischen Traffic über klassische Suchmaschinen. Wenn KI-Systeme Antworten direkt in ihren Oberflächen liefern, entfällt für Nutzer*innen häufig der Anreiz, eine externe Website zu besuchen.

Gleichzeitig steigt der Druck, Inhalte so zu gestalten, dass sie von KI bevorzugt aufgegriffen werden. Klare Strukturen, prägnante Informationen und seriöse Quellen erhöhen die Chance, in Antworten berücksichtigt zu werden.

Doch in dieser Entwicklung liegt auch eine Chance: Wer frühzeitig auf GEO setzt und Inhalte gezielt für KI aufbereitet, kann neue Reichweite und Markenbekanntheit gewinnen – unabhängig von sinkenden Klickzahlen über Google.

Handlungsempfehlungen für die Content-Strategie

Aus den Studienergebnissen lassen sich konkrete Empfehlungen ableiten:

  1. Inhalte für Menschen UND Maschinen optimieren. Texte müssen leserfreundlich sein, aber gleichzeitig so strukturiert, dass KI sie problemlos interpretieren kann.
  2. Fakten und klare Strukturen nutzen. Zahlen, Tabellen und kompakte Zusammenfassungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, in Antworten eingebaut zu werden.
  3. Multi-Plattform-Strategie entwickeln. Da immer mehr Nutzer*innen zwischen verschiedenen Kanälen wechseln, sollten Inhalte nicht nur auf Google abzielen, sondern auch für Social Media, YouTube, Podcasts und KI-Plattformen optimiert werden.
  4. Autorität und Vertrauen aufbauen. KI greift bevorzugt auf verlässliche Quellen zurück. Studien, Whitepapers oder Experteninterviews stärken die Position eines Unternehmens und machen Inhalte zitierfähiger.

Häufige Fragen zum veränderten Suchverhalten

Welche Rolle spielen KI-Tools beim neuen Suchverhalten?

KI-Tools liefern kompakte, leicht verständliche Informationen aus mehreren Quellen gleichzeitig. Dadurch sparen Nutzer*innen Zeit und erhalten Antworten, die oft besser auf ihre Fragestellung zugeschnitten sind.

Wie können Inhalte für KI-Systeme optimiert werden?

Durch klare Strukturen, präzise Formulierungen, belastbare Fakten und vertrauenswürdige Quellen. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Inhalte von KI bevorzugt aufgegriffen werden.

Was bedeutet GEO (Generative Engine Optimization)?

GEO ist die Weiterentwicklung von SEO. Ziel ist es, Inhalte so aufzubereiten, dass sie nicht nur für Google, sondern auch für generative KI-Systeme wie ChatGPT, Perplexity oder Googles SGE verständlich sind und in Antworten integriert werden.

Welche Risiken bestehen für Unternehmen, wenn sie GEO ignorieren?

Wer Inhalte nicht KI-gerecht aufbereitet, läuft Gefahr, in generierten Antworten nicht mehr aufzutauchen – selbst bei guten Google-Rankings. Das kann langfristig zu Reichweiten- und Umsatzverlusten führen.

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April Bortz
April Bortz ist eine versierte Expertin im Bereich Digital Marketing, die sich darauf spezialisiert hat, das Potenzial für Neukunden zu analysieren und maßgeschneiderte, bedürfnisorientierte Beratungen zu den Produkten ihrer Agentur anzubieten.

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